Krawall

 m.  Z des Krawalls die Krawalle

Bedeutungen

[1] ein lärmender Volksauflauf oder Aufruhr
Herkunft
Der Begriff Krawall ist im Zusammenhang mit den politischen Unruhen von 1830 und 1848 in Deutschland aufgekommen. Er entstand wohl als Umbildung aus dem bayrischen „Grabell“ (hochdeutsch: Lärm), was seinerseits wiederum von dem mittellateinischen Substantiv charavallium (deutsch: Katzenmusik, Straßenlärm) entlehnt ist.
Unter dem Stichwort „Krawall“ zitiert Karl Friedrich Wilhelm Wander das Deutsche Wörterbuch von Friedrich Ludwig Karl Weigand (3. Auflage, Gießen 1857 - 1866, Bd. 1, p. 636): » Krawall ist ein aus den grossentheils rath- und thatlosen Aufständen des Herbstes 1830 herrührendes, nach einem dunkeln Sprachgefühl gebildetes Wort, welches ursprünglich nur landschaftlich und zwar im westlichen Mitteldeutschland üblich ward. Doch soll schon in den Sportelstatuten des Bischofs Hugo von Berri vom Jahre 1388 Charavall = Katzenmusik (?) vorkommen, welche Bedeutung auch provenzalisch caravil (Charivari) hat.«❬ref❭Karl Friedrich Wilhelm Wander: Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 4 Bände, 1867 - 1880, elektronische Seite 26.005, vergleiche Wander-DSL Band 2, Seite 1598.❬/ref❭
Sinnverwandte Wörter
[1] Aufruhr, Lärm, Rabatz, Randale, Tumult, Unruhe
Unterbegriffe
[1] Hungerkrawalle, Jugendkrawall, Riesenkrawall, Straßenkrawall, Studentenkrawall
Beispiele
[1] „Karl tat dies, zog aber, ehe er antwortete, noch den Vorhang der Tür fester zu, damit man im Inneren nichts merken konnte. ‚Verzeihen Sie’, sagte er dann im Flüsterton, daß ich so leise rede. Wenn mich die drinnen hören, habe ich wieder einen Krawall.“❬ref❭, Franz Kafka: Amerika, Kafka-GW Bd. 6, S. 296-297, Elektronische Seite 105.577❬/ref❭
[1] „Obwohl ich ihn zu meiden suchte, rannte er mir bei jedem Krawall wie eine Glucke ihren Küchlein nach, um mich zu bevormunden.“❬ref❭. Erstausgabe 1936.❬/ref❭
Redewendungen
[1] einen Mordskrawall machen
[1] Mach nur keinen Krawall!
[1] Was ist das für ein Krawall!
[1] auf Krawall gebürstet sein
Wortbildungen
Krawallbruder

Übersetzungen

    • Englisch: [1] affray
    • Französisch: [1]
    • Italienisch: [1] tafferuglio m
    • Polnisch: [1] wrzawa , tumult m, hałas m, zamieszki pl, burda f
    • Schwedisch: [1] kravall
❬!-- für weitere Sprachkürzel siehe den Link rechts unterhalb des Editierfensters --❭

Referenzen

[1] Wikipedia-Artikel Krawall
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache Krawall
[1] canoo.net Krawall
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-Lexikon Krawall
[1] , Band 1, Spalte 2245
Quellen

Substantiv, m

Kasus Singular Plural
Nominativ Krawall Krawalle
Genitiv Krawalls
Krawalles
Krawalle
Dativ Krawall Krawallen
Akkusativ Krawall Krawalle

Worttrennung

Kra·wall, Kra·wal·le
Aussprache
IPA kʀaˈval, kʀaˈvalə
Hörbeispiele: ,
Reime -al
Betonung
Krawạll

zählbar

Kasus Singular Plural
Nominativ der Krawall die Krawalle
Genitiv des Krawalls der Krawalle
Dativ dem Krawall den Krawallen
Akkusativ den Krawall die Krawalle
单数 复数