[1] „Der deutsche Irrationalismus lebte insofern weit über seine Zeit hinaus als Ferment einer »Nationalisierung der Massen« (Mosse 1976) auch noch im Zeichen einer antiimperialistischen »nachholenden Inwertsetzung« in großen Teilen der Dritten Welt weiter, nicht zuletzt in diversen »sozialistischen« Masken. Wie schon in Deutschland und Europa wurden im 20. Jahrhundert auch an der kapitalistischen Peripherie die mündlich tradierten vormodernen Massenkulturen enteignet, bürgerlich redigiert, verfälscht und für die Erfindung nationalistischer und »völkischer« Konstrukte mißbraucht, um die »schöne Maschine« kulturalistisch zu verschalen. Daß der Marxismus und auch noch die neue Linke seit 1968 diesen Prozeß zur »Befreiungsbewegung« umdeuteten, war immer nur dem eigenen ideologischen Marschgepäck jenes mechanistischen Fortschrittsbegriffs geschuldet, der die kapitalistische Modernisierung und Nationalisierung zur »historischen Notwendigkeit« hochjubelte.“❬ref❭❬/ref❭
[2] „Warum haben dann aber einige der ehemals kommunistisch regierten Länder dieser Region vergleichsweise erfolgreich demokratische Systeme errichtet, während andere dazu nicht in der Lage sind? Die Schwäche der kulturalistischen Keule ist offensichtlich. Der pauschale Bezug auf Religion und Zugehörigkeit zu einem bestimmten Kulturkreis hat bislang wenig getaugt, die Stabilität autokratischer Herrschaft oder die Einleitung von Demokratisierungsprozessen auch nur halbwegs vernünftig zu erklären.“❬ref❭❬/ref❭
[2] „Thilo Sarrazin und Springer berieseln seit Wochen das Volk kulturalistisch und sozialrassistisch.“❬ref❭❬/ref❭
[2] „Wenn man aber wie Sarrazin, von "Kopftuchmädchen" spricht und kulturalistisch und biologistisch argumentiert, dann spricht man diese Menschen viel leichter an.“❬ref❭❬/ref❭
[2] „Das hat die Vorinstanz nicht begriffen, die kulturalistisch argumentierte und augenscheinlich das Gebot der Religionsfreiheit (positiver wie negativer) nicht durchdrungen hatte.“❬ref❭❬/ref❭
[2] „Laut einer Situations-, Akteurs- und Ressourcenanalyse des Politologen Wolf Krämer kann die BIW nicht als rechtsextreme Partei im engeren Sinne bezeichnet werden. Sie grenze sich deutlich vom Rechtsextremismus ab. BIW weise aber eine deutliche Affinität zu fremdenfeindlichen und autoritären Inhalten auf. Ihre kulturalistisch begründete Fremdenfeindlichkeit zeige sich in der Forderung nach „konsequente[r] Integration der bei uns auf Dauer lebenden Ausländer mit dem Ziel der Assimilation“.“❬ref❭❬/ref❭