Koronalisierung

Z

Bedeutungen

[1] Linguistik: Verschiebung des Artikulationsortes bei der Aussprache des Lautes ç (der sogenannte Ich-Laut, ein Palatal) nach vorne im Mundraum in Richtung auf ʃ (den Sch-Laut, ein Postalveolar)
Herkunft
Ableitung des Substantivs zu koronalisieren mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -ung (In dem Wort ist KoronaZungenkranz, Zungensaum“ enthalten.)
Beispiele
[1] „Unser Sprachmaterial besteht aus 1. Interviewdaten (ca. 150 min.) von 4 Jugendlichen aus Berlin Wedding im Alter von 14-17 Jahren und 2. aus experimentell erhobenen gelesenen Daten, um die auffällige Koronalisierung von [ҫ] zu [ʃ] dieser Varietät zu beschreiben.“❬ref❭Micaela Mertins, Stefanie Jannedy: Phonetische Besonderheiten im Kiezdeutsch: Der palatale Frikativ und seine Realisierungen Zugriff 12.1.14.❬/ref❭
[1] „Die „Koronalisierung" lässt den so genannten ich-Laut (den palatalen Frikativ ch) zu einem Zwischenlaut zwischen diesem und dem sch werden, manchmal auch zu einem reinen sch. “❬ref❭Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte: Koronalisierung Zugriff 12.1.14. Kursiv gedruckt: ich, ch, sch.❬/ref❭
[1] „Die Koronalisierung des stimmlosen palatalen Frikativs [ç] zu [S], die charakteristisch für einige deutsche Dialekte ist, wird in verschiedenen Untersuchungen als typisches ethnolektales Merkmal ausgelegt.“❬ref❭Tanja Bücker: Ethnolektale Varietäten des Deutschen im Sprachgebrauch Jugendlicher, in: Studentische Arbeitspapiere zu Sprache und Interaktion (= SASI) 9, 2007, Seite 33. Zugriff 12.1.14.❬/ref❭

Referenzen

[1] Wikipedia-Artikel Crossing#Kanaksprak
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-Lexikon Koronalisierung
Quellen

Substantiv, f

Kasus Singular Plural
Nominativ Koronalisierung Koronalisierungen
Genitiv Koronalisierung Koronalisierungen
Dativ Koronalisierung Koronalisierungen
Akkusativ Koronalisierung Koronalisierungen

Worttrennung

Ko·ro·na·li·sie·rung, Ko·ro·na·li·sie·run·gen
Aussprache
IPA koʀonaliˈziːʀʊŋ, koʀonaliˈziːʀʊŋən
Hörbeispiele: ,
Reime -iːʀʊŋ