täppisch

 Adj.  Z

Bedeutungen

[1] zumeist besonders von Bewegungen junger Leute und junger Tiere: auf unbeholfene und ungeschickte, bisweilen plumpe und schwerfällige Art und Weise
Herkunft
Es handelt sich um ein seit dem 14. Jahrhundert❬ref name="Kluge906"❭, Seite 906.❬/ref❭ bezeugtes Erbwort aus mittelhochdeutschem tæpisch ❬ref name="Kluge906"/❭, einer desubstantiven Ableitung von tāpe Pfote‘ (siehe »Tappe«)❬ref name="Kluge906"/❭, mit der eigentlichen Bedeutung von ‚wie mit der Pfote (statt mit der geschickten Hand) vorgehend‘❬ref name="Kluge906"/❭.
Synonyme
[1] tappig
Sinnverwandte Wörter
[1] hölzern, plump, schwerfällig, steif, unbeholfen, ungeschickt, ungewandt
[1] ungelenk
[1] umgangssprachlich: staksig, tapsig, wie ein Elefant im Porzellanladen
[1] bäurisch, linkisch, ungraziös
Beispiele
[1] „Es war mal ein Ritter trübselig und stumm,
Mit hohlen, schneeweißen Wangen;
Er schwankte und schlenderte schlotternd herum,
In dumpfen Träumen befangen.
Er war so hölzern, so täppisch, so links,
Die Blümlein und Mägdlein, die kicherten rings,
Wenn er stolpernd vorbeigegangen.“❬ref❭.❬/ref❭
[1] „Als der Zwerg sich von dem ersten Schrecken erholt hatte, sprach er ‚konntet ihr nicht säuberlicher mit mir umgehen, gerissen habt ihr an meinem dünnen Röckchen daß es überall zerfetzt und durchlöchert ist, unbeholfenes und täppisches Gesindel das ihr seyd!‘“❬ref❭.❬/ref❭
[1] „Diese verwandeln sich im Nu wieder in Ungethüme, wie wir sie im ersten Akte gesehen, und aus dem graziösesten Ringelreihen in die täppischste und barockste Ronde überplumpsend, versinken sie zuletzt unter sprühenden Flammen in den sich öffnenden Boden.“❬ref❭.❬/ref❭
[1] „Die Psychologie mußte springen, bis sie sich endlich den Hals brach, immer täppischere Intrigen wurden immer wirksamer, und die Darsteller bezogen in ihre Mimik ein, was sie für den Schalk der Handlung hielten.“❬ref❭.❬/ref❭
[1] „Aus der welkenden Ehe des Bildhauers Friedlein, der erlöschenden Liaison seiner leichtlebigen Nichte, die ihre Amouren nur als Beiwerk ihrer beginnenden Schauspielerkarriere pflegt, und der pubertär verquollenen Erotik des knabenhaft täppischen Sohnes webt Schnitzler eine kammermusikalische Elegie auf die Flüchtigkeit des Beziehungsglücks.“❬ref❭.❬/ref❭
[1] „Die Elbe, die den Selbstmordkandidaten Beckmann ausspuckt, ist eine schöne Hure im Reifrock, der liebe Gott, an den keiner mehr glaubt, tritt als streitbare Putzfrau auf, und der Leidensmann selbst stolpert als täppischer Riese ins Wirtschaftswunder.“❬ref❭.❬/ref❭
[1] „Graziella Contratto steht auf dem Dirigentenpult wie ein Puma vor dem Absprung: ‚Im Tempo eines gemächlichen Ländlers, etwas täppisch und sehr derb - ok‘, zitiert sie die Anweisung Mahlers für seine 9. Symphonie und fügt hinzu: ‚Ich weiß, es ist sehr schwer.‘“❬ref❭.❬/ref❭
[1] „Und dann die recht zahmen, täppischen Murmeltiere um den Funtensee.“❬ref❭❬/ref❭
[1] „Er verwies meinen Onkel, der täppischen Schrittes gegen die Haltestange der Markise getaumelt war und damit die Stoffbahnen – mit ihnen die über den Kies kriechenden, längsseitig gesprenkelten Schatten – zum Zittern gebracht hatte wie unter dem Eindruck eines Bebens, brüsk des Lokals.“❬ref❭.❬/ref❭
[1] „Zu sehen ist jedes Mal die linkisch ausgestreckte Hand des Präsidenten, wie sie, ungeschüttelt von seinen Gästen, täppisch in der Luft hängt.“❬ref❭❬/ref❭
Charakteristische Wortkombinationen
[1] ein täppischer Bär, ein täppisches Kätzchen; ein täppischer Bursche, ein täppisches Mädchen; täppische Bewegungen; täppische Hände; sich (bei etwas) täppisch anstellen, sich täppisch benehmen, täppisch dreinblicken, täppisch zugreifen; die täppische Possierlichkeit junger wilder Tiere; täppisch hinter jemandem hergehen

Referenzen

[1] , Seite 3856.
[1] , Seite 1662.
[1] , Stichwort »täppisch«.
[1] Duden online http://www.duden.de/rechtschreibung/
[1]
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache http://www.dwds.de/?qu=
[1] The Free Dictionary http://de.thefreedictionary.com/
[*] canoo.net http://www.canoo.net/?lookup=caseSensitive
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-Lexikon http://wortschatz.uni-leipzig.de/cgi-bin/wort_www.exe?site=1&Wort=
[*]
[1]
[1] Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 http://woerterbuchnetz.de/DWB?lemma=
Quellen

Ähnliche Wörter

Levenshtein-Abstand von 1: läppisch
Levenshtein-Abstand von 3: Teppich

Adjektiv

Positiv Komparativ Superlativ
täppisch täppischer täppischsten

Worttrennung

täp·pisch, Komparativ täp·pi·scher, Superlativ am täp·pischs·ten
Aussprache
IPA ˈtɛpɪʃ, Komparativ ˈtɛpɪʃɐ, Superlativ ˈtɛpɪʃstn̩
Hörbeispiele: , Komparativ , Superlativ
Reime -ɛpɪʃ
Betonung
tạ̈ppisch

Steigerungsformen

positiv täppisch
komparativ täppischer
superlativ am täppischsten

Starke Beugung (ohne Artikel)

Maskulinum Femininum Neutrum Plural
Nominativ täppischer täppische täppisches täppische
Genitiv täppischen täppischer täppischen täppischer
Dativ täppischem täppischer täppischem täppischen
Akkusativ täppischen täppische täppisches täppische

Schwache Beugung (mit bestimmtem Artikel)

Maskulinum Femininum Neutrum Plural
Nominativ der täppische die täppische das täppische die täppischen
Genitiv des täppischen der täppischen des täppischen der täppischen
Dativ dem täppischen der täppischen dem täppischen den täppischen
Akkusativ den täppischen die täppische das täppische die täppischen

Gemischte Beugung (mit ein, kein, Possessivpronomen)

Maskulinum Femininum Neutrum Plural
Nominativ kein täppischer keine täppische kein täppisches keine täppischen
Genitiv keines täppischen keiner täppischen keines täppischen keiner täppischen
Dativ keinem täppischen keiner täppischen keinem täppischen keinen täppischen
Akkusativ keinen täppischen keine täppische kein täppisches keine täppischen