Tannenbaum

 m.  Z des Tannenbaumes, Tannenbaums die Tannenbäume

Bedeutungen

[1] umgangssprachlich: hoher Nadelbaum einer immergrünen Gattung (Abies) der Kieferngewächse (Pinaceae), dessen vorn abgestumpfte Nadeln auf deren Unterseite zwei auffallend helle Stoma-Bänder tragen und dessen Zapfen aufrecht wachsen
[2] Deutschland (nord- und mitteldeutsch): festlich (mit Figuren, Kerzen und/oder Lichterketten, Kugeln, Lametta, Sternen und dergleichen) geschmückter Nadelbaum (zumeist Tanne, Fichte oder Kiefer), der zur Weihnachtszeit in Wohnzimmern, Büroräumen oder in Vorgärten und auf öffentlichen Plätzen aufgestellt wird
[3] umgangssprachlich: zur Markierung von Angriffsgebieten eines Bombers (während des Zweiten Weltkriegs) verwendetes Leuchtsignal
[4] umgangssprachlich: ein mit vielen Lampen ausgestattetes Auto
Herkunft
  • strukturell:
Determinativkompositum aus den Substantiven Tanne und Baum mit dem Fugenlaut -n beziehungsweise aus dem Adjektiv tannen und dem Substantiv Baum
[1] Es handelt sich um ein Erbwort aus mittelhochdeutschem tanboum , das seit der ausgehenden frühneuhochdeutschen Periode (17. Jahrhundert) die Form Tannebaum aufweist❬ref❭❬/ref❭, die heutzutage veraltet❬ref❭, Stichwort »Tannebaum«, Seite 3852.❬/ref❭ und durch die moderne Form
[3] Diese in Analogie zu »Christbaum« gebildete umgangssprachliche Bedeutungsübertragung ist ab 1939 bezeugt und von der Soldatensprache in die breitere Umgangssprache eingegangen.❬ref name="ILDU"❭, Seite 2820.❬/ref❭❬ref name="WddU"❭, Stichwort »Tannenbaum«.❬/ref❭
[4] Diese umgangssprachliche Bedeutungserweiterung ist seit 1955 bezeugt und von dem Jargon der Kraftfahrer in die breitere Umgangssprache eingegangen.❬ref name="ILDU"/❭❬ref name="WddU"/❭
Synonyme
[1] Tanne
[2] Deutschland (nord- und mitteldeutsch), Schweiz (ausgenommen der nordöstlichen deutschsprachigen Schweiz, namentlich Halbkanton Basel-Stadt, Halbkanton Basel-Landschaft sowie teilweise Kanton Solothurn, Kanton Aargau): Weihnachtsbaum
[2] Deutschland (mitteldeutsch, vor allem westmitteldeutsch; süddeutsch); Österreich; nordöstliche Schweiz: Christbaum
[2] umgangssprachlich: Baum, Halleluja-Palme , Halleluja-Staude
Sinnverwandte Wörter
[2] umgangssprachlich: Lamettaständer
[2] Lichterbaum
Verkleinerungsformen
[2] Tannenbäumchen
Oberbegriffe
[1,] Baum, Konifere, Nadelbaum, Zapfenträger
[3] Leuchtmarkierung, Leuchtsignal, Leuchtzeichen, Markierung, Signal
[4] Auto
Beispiele
[1] „Manch einer hielt es für pure Hysterie, als Öko-Mahner 1983 etwa in der Zeitschrift Bild der Wissenschaft vor den Folgen des Waldsterbens warnten, das damals gerade ins öffentliche Bewußtsein gedrungen war: ‚Den Tannenbaum wird es bei uns in zehn Jahren nicht mehr geben.‘“❬ref❭Im Originalsatz ist einzig der Eigenname »Bild der Wissenschaft« kursiv gesetzt.❬/ref❭
[1] „Sie ist gewachsen wie ein Tannenbaum, meint der Schadchen.“❬ref❭.❬/ref❭
[2] Die wenigsten möchten zu Weihnachten auf den Tannenbaum verzichten.
[3] „Das war natürlich Blödsinn, denn durch die sogenannten Tannenbäume – das waren brennende Leuchtmarkierungen – glich die ganze Stadt längst einem gleißenden Meer aus Licht.“❬ref❭❬/ref❭
[4]
Redewendungen
  • umgangssprachlich:
[1,] o du grüner Tannenbaum!
[2] vergnügten Tannenbaum!
[2] da brennt der ganze Tannenbaum
[2] haben Sie schon einen Tannenbaum?
Charakteristische Wortkombinationen
[2] ein mit echten/elektrischen Kerzen, Kugeln, Äpfeln, Nüssen, Lametta (und so weiter) geschmückter Tannenbaum; ein im Lichterglanz erstrahlender Tannenbaum; einen Tannenbaum auswählen, kaufen; den Tannenbaum plündern, putzen, schmücken; jemandem etwas unter den Tannenbaum legen
[3] einen Tannenbaum setzen, am Himmel stehen Tannenbäume
Wortbildungen
[2] Tannenbaumfuß, Tannenbaumkerze, Tannenbaumkegeln, Tannenbaumkugel, Tannenbaumspitze, Tannenbaumständer

Referenzen

[1–3] , Seite 3852.
[1,] , Seite 1661.
[1,] , Stichwort »Tannenbaum«.
[1] , Seite 782.
[3,] , Seite 2820.
[3,] , Stichwort »Tannenbaum«.
[1,] Duden online http://www.duden.de/rechtschreibung/
[1,]
[2]
[1,] Wikipedia-Artikel Tannenbaum
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache http://www.dwds.de/?qu=
[1] The Free Dictionary http://de.thefreedictionary.com/
[*] canoo.net http://www.canoo.net/?lookup=caseSensitive
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-Lexikon http://wortschatz.uni-leipzig.de/cgi-bin/wort_www.exe?site=1&Wort=
[*]
[1] Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 http://woerterbuchnetz.de/DWB?lemma=
Quellen

Substantiv, m

Kasus Singular Plural
Nominativ Tannenbaum Tannenbäume
Genitiv Tannenbaums
Tannenbaumes
Tannenbäume
Dativ Tannenbaum
Tannenbaume
Tannenbäumen
Akkusativ Tannenbaum Tannenbäume

Nebenformen

Tannebaum
Worttrennung
Tan·nen·baum, Tan·nen·bäu·me
Aussprache
IPA ˈtanənˌbaʊ̯m, ˈtanənˌbɔɪ̯mə
Hörbeispiele: ,
Betonung
Tạnnenbaum

zählbar

Kasus Singular Plural
Nominativ der Tannenbaum die Tannenbäume
Genitiv des Tannenbaumes, Tannenbaums der Tannenbäume
Dativ dem Tannenbaum den Tannenbäumen
Akkusativ den Tannenbaum die Tannenbäume
单数 复数